Oehna | Etappe 1
In Oehna erwartet mich am Bahnhof zunächst ein vierköpfiges Empfangskomitee. Der Termin findet im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr statt, was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass ich von deren Einsatzfahrzeug vom Bahnhof abgeholt werde. Natürlich ohne Blaulicht – aber immerhin. Vielen Dank noch einmal dafür an den Kameraden. Der Versammlungsraum ist mit 20 Interessierten gut gefüllt. Das sind 5% der Bevölkerung! Darunter auch der Bürgermeister von Niedergörsdorf Wilfried Rauhut, die Bauamtsleiterin Frau Neumann sowie der Ortsvorsteher des Nachbarortes Langenlipsdorf Erhard Nitzsche. Bürgermeister Rauhut berichtet zunächst von den erheblichen Aufwendungen, die aufgebracht werden mussten um die Sanierung der zahlreichen Bahnübergänge im Gemeindegebiet mitzufinanzieren.
Auch wurde in der Vergangenheit viel Geld in Park&Ride-Parkplätze sowie Fahrrad-Abstellmöglichkeiten investiert. Der mittelständische Unternehmer Klaus Gust/SIK Holzbau erläuterte die Abhängigkeit vieler seiner 250 Mitarbeiter von funktionierenden Verkehrsverbindungen. Als weiterhin ausbaufähiges Potential wurde von den TeilnehmerInnen der Tourismus bewertet. Oehna sei schließlich der einzige Bahnhof mit unmittelbarem Zugang zum Fläming-Skate. Von der Bahn mit den Skatern direkt auf die Piste, natürlich auch für den Radtourismus interessant. Die aktuellen Ein-und Aussteigezahlen von werktags 31 sowie wochenends 35 sind also durchaus ausbaufähig.
Dazu bedarf es aber einer Verbesserung des Angebotes – vor allem die Umstellung des 2-stündlichenTaktes auf stündlich. Ein weiterer positiver Effekt der damit einhergehen würde, wäre die Entlastung der angespannten Park&Ride-Situation in Jüterbog. Viele derjenigen die zurzeit dort ihr Fahrzeug abstellen, würden bei einer Taktverbesserung die am Bahnhof Oehna ausreichend verfügbaren Plätze nutzen. Kosten für Erweiterungsflächen in Jüterbog könnten so vermieden werden. Meine Gastgeber hatten natürlich auch viele Fragen. In erster Linie zur Verkehrspolitik, wir diskutierten aber auch viel über die anderen Aspekte der öffentlichen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Und natürlich musste ich auch den Namen meiner Verwandtschaft im Nachbardorf nennen. Kein Problem, wir setzen uns schließlich immer für mehr Transparenz in der Politik ein.
Nach zwei Stunden interessanter Gespräche fuhr mich Klaus Gust freundlicherweise mit seinem Auto zum nächsten Bahnhof der Tour in Zellendorf. Dort mit der Bahn anzureisen um den Bahnhof zu begutachten um dann wiederum 2 Stunden auf den nächsten Zug zu warten, passte nicht in die Zeitplanung. Es folgten heute ja noch zwei weitere Termine.
- Ein-/ Aussteigende:
-
Mo-Fr: 6
Sa-So: 3 - Erste Verbindung:
-
04:43 Uhr - Letzte Verbindung:
-
23:19 Uhr - Takt:
- Zweistundentakt
- Barrierefrei:
- Stufenfreier Zugang
- Fahrkartenautomat:
- nein
- WC:
- barrierefrei
- Busanbindung:
- keine Angabe
- Fahrradstellplatz:
- überdacht
- Pkw-Stellplatz:
- ja
- Stationsentgelt:
- 4,66 € (2015); 4,59 € (2016)